Die meisten Yachten oder Schiffe werden heutzutage aus Gfk angefertigt, denn das Material ist hoch belastbar und widerstandsfähig. Vor allem aber ist es auch deutlich leichter als Stahl oder Aluminium. Der Nachteil liegt in der Bildung von Osmose. Dieses bildet sich durch Feuchtigkeitsaufnahme über das Gelcoat. Ist das Laminat nicht Wasserfest, dann bildet sich eine Blase welche langsam nach oben steigt. Diesen Umstand sollte man unbeding unterbinden. Dazu eignet sich unter anderem ein Antifouling Schutz. Im Prinzip schützt jede äußere Schicht das Gelcoat und somit auch gegen Osmose. Eine Antifouling Beschichtung wird allerdings eher gegen Meeresorganismen einsetzt, welche ansonsten am Schiffsrumpf siedeln würden. Das hätte folgende Nachteile:
1. Höherer Strömungswiderstand
2. Größerer Treibstoffverbrauch
3. Beschädigung des Gelcoats
Früher wurden Mittel eingesetzt, welche als extrem giftig galten, darunter viele Schwermetalle. Solche Antifouling Mittel sind heutzutage verboten, stattdessen gibt es relativ ungiftige Alternativen im Handel. Auch die Forschung schläft nicht, aktuell experimentiert man mit silikonartigen Verbindungen und versucht die Besiedelung durch extrem glatte Oberflächen zu unterbinden oder erschweren. Vorbild sind auch Haie, denn im Gegensatz zu Waalen wird ihre Haut nie von Seepocken, Korallen, Algen, etc. besiedelt.
Den alten Antifouling Schutz zu entfernen ist eine Heidenarbeit, und deshalb sollte man das lieber von jemandem machen lassen. Eine Werft hat hierzu grosse Maschinen, welche die Arbeit erleichtern. Vor allem können diese auch gleich einen Blick aufs Gelcoat werfen, um frühzeitig Osmoseschäden zu entdecken.
Das Antifouling sollte von Zeit zu Zeit erneuert werden, da es sich über einen langen Zeitraum langsam auflösen wird. Dann ist es notwendig den Schutz wieder zu erneuern. Das kann man selber tun, wenn man viel Zeit und Erfahrung hat, oder aber wieder einem Spezialisten überlassen.
Vorbeugung ist besser als reparieren, das gilt insbesondere bei Yachten und Schiffen. Osmose bedeutet nämlich immer auch einen erheblichen Wertverlust. Die Sanierung ist aufwendig und teuer, allerdings auch notwendig, da der Rumpf sonst den Belastungen nicht mehr standhalten kann. Bei der Sanierung geht man wie folgt vor:
– Antifouling entfernen und Gelcoat anrauen
– Hohlräume ausfräsen ( die durch Osmose entstanden sind )
– Hohlräume mit Epoxidharz füllen
– Dem Gelcoat und Laminat die Feuchtigkeit entziehen durch warme Luft
– Mehrschichtige Epoxidschicht auftragen
– Antifouling Anstrich auftragen
Bei einem intakten Gelcoat kann man natürlich mit einer zusätzlichen Beschichtung für einen prophylaktischen Schutzmantel sorgen. Auch hier kommt dann zum Schluss noch der Antifouling Anstrich.
Wie schon gesagt, löst sich der Antifouling Schutz mit der Zeit auf. Wissen sollte man hierbei, eine zu dünne Schichtstärke vermindert die Wirksamkeit, eine zu dicke Beschichtung ist hingegen ebenfalls nicht empfehlenswert, da das Antifouling so abblättern könnte. Man sollte also auf eine empfohlene Schichtstärke setzen, welche je nach Hersteller des Antifoulings schwankt. Experten schwören auf eine farblich unterschiedliche Zusammensetzung, da man so leicht erkennen kann, wann es Zeit ist, den Schutz gegen Osmose zu erneuern. Beispielweise 1 rote Schicht als Minimummarkierung setzen, dann 2 weitere in Schwarz. Wird die rote Schicht erreicht, dann sollte man sofort handeln.
Hinweis: Immer noch werden aus verschiedenen Quellen sehr giftige und teils verbotene Antifouling Mittel verwendet. Bitte benutzt diese nicht, sondern die für Mensch und Tier im Handel erhältlichen ungiftigen Antifoulings.